Vorteile und Nachteile von privatem und notariellem Testament

Das Testament verfassen

Privates Testament und notarielles Testament

Privates oder notarielles Testament – vor dieser Frage steht jeder, der seinen Letzten Willen zu Papier bringen möchte. Die Mehrheit, sofern man sich überhaupt die Mühe macht, den Nachlass zu regeln, entscheidet sich für das handschriftliche und somit private Testament. Dagegen ist nichts einzuwenden. Allerdings sollte man die Fallstricke kennen. Ansonsten gereichen die Vorteile, die ein privates Testament mit sich bringt, ganz schon zum Nachteil. Wer sich nicht absolut sicher ist, ob alle Aspekte, insbesondere die rechtlichen Vorschriften, berücksichtigt wurden, sollte sich lieber an einen Notar wenden.

Vorteile und Nachteile des privaten Testaments

Für das private Testament spricht, dass es jederzeit und überall niedergeschrieben werden kann. Dazu bedarf es weder eines festen Termins noch Zeugen. Der Erblasser muss lediglich volljährig und testierfähig sein sowie lesen und schreiben können. Darüber hinaus verlangt der Gesetzgeber, dass der Letzte Wille komplett und ohne Zuhilfenahme von Maschinen eigenhändig verfasst wird. Ein weiterer Pluspunkt: Das Testament kann problemlos abgewandelt und überarbeitet werden, sollten die Umstände es nötig machen. Diesen Vorteilen steht jedoch eine Reihe von Nachteilen gegenüber. Das Testament muss sämtlichen Vorschriften genügen, damit es anerkannt und später nicht angefochten wird. Für Laien ist es relativ schwer, hier den Überblick zu behalten. Eine missverständliche Formulierung reicht bereits, um unnötige Streitereien unter den Erben hervorzurufen. Im schlimmsten Fall wird das Testament für nichtig erklärt. Das setzt jedoch voraus, dass der Letzte Wille überhaupt gefunden wird. Da ein privates Testament in der Regel auch privat aufbewahrt wird, besteht immer die Gefahr, dass es übersehen oder, auch wenn es strafbar ist, unterschlagen wird.

Vorteile und Nachteile des notariellen Testaments

Diese Probleme gibt es bei einem notariellen Testament nicht. Der Notar hat Sorge dafür zu tragen, dass der Letzte Wille amtlich verwahrt wird. Stirbt der Erblasser, müssen die Erben nicht erst suchen. Selbst wenn der Notar das Testament nur entgegennimmt und für die Verwahrung sorgt (öffentliches Testament), ist zumindest gewährleistet, dass es im Todesfall zeitnah eröffnet werden kann. Der eigentliche Vorteil, sich an einen Notar zu wenden, ist aber die Rechtssicherheit. Sobald ein Notar darum gebeten wird, ein Testament aufzunehmen, ist er verpflichtet, den Erblasser über alle Fakten zu informieren. Er hilft darüber hinaus, den Letzten Willen gesetzeskonform zu formulieren. Für Blinde ist das notarielle Testament übrigens der einzige Weg, den Nachlass testamentarisch zu regeln. Sie dürfen keine technischen Hilfsmittel nutzen, um den Letzten Willen zu verfassen. Ihnen bleibt nur, dem Notar das Testament mündlich mitzuteilen. Die Unterschrift des Erblassers bestätigt, dass die Niederschrift korrekt ist. Wenn es einen Aspekt gibt, der gegen das notarielle Testament spricht, dann sind es die Kosten. Die Gebühren, die dem Erblasser in Rechnung gestellt werden, richten sich dabei nach dem Wert des Nachlasses.

Fazit privates Testament und notarielles Testament

Legt man alle Argumente in die Waagschale, sticht das notarielle Testament deutlich hervor. Die Vorteile im Vergleich zum privaten Testament überwiegen. Die Kosten für die notarielle Hilfe sollte man in Kauf nehmen, wenn der Nachlass ordnungsgemäß geregelt werden soll.

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